„Das ist die ganze große Wissenschaft, zu wissen, dass der Mensch aus sich nichts ist, sondern dass er das, was er ist, von Gott ist und für Gott.“
Augustinus von Hippo (354-430), abendländischer Kirchenvater, Rhetoriklehrer, Bischof und Philosoph
Studium, Bachelor, Master, Doktor, Professur – in unserer Gesellschaft sind die geachtet, die viel wissen. Mit der höheren Qualifikation geht dann auch in der Regel nicht nur das höhere Ansehen einher, sondern auch ein höheres Einkommen und mehr Einfluss.
Das bedeutet, dass im Prinzip die Intelligenten privilegiert sind und die weniger Intelligenten das Nachsehen haben. Intelligenz ist nach dem Stand der Forschung aber etwas, das zum allergrößten Teil genetisch bedingt ist und obwohl die Forschung zwar inzwischen sehr genau weiß, was wir tun können, um unsere Intelligenz zu verringern, also unser Potential nicht auszuschöpfen, gibt es doch bisher keinerlei Möglichkeit, unser Potential in Sachen Intelligenz zu erhöhen. Anders gesagt: Deine Intelligenz wurde dir zugeteilt, wie Spielkarten beim Uno, Poker, Rommé, Skat oder Doppelkopf. Du magst besser oder schlechter damit spielen als ein anderer aber den „Blatt“ – also dein Schicksal – ändern, kannst du nicht.
Ist Gott ungerecht, wenn er uns in Sachen Intelligenz so ungleich ausstattet?
Nun, es fordert uns auf jeden Fall heraus. Unsere Gesellschaft ist zweifellos ungerecht aber das können wir Gott nicht vorwerfen, weil wir als Gesellschaft ja frei sind, es zu ändern – und unsere Gesellschaft verändert sich ja auch ohnehin ständig.
Letztlich wird hier die Frage aufgeworfen, woran wir den Wert eines Menschen festmachen wollen. Woran machst du ihn fest?
Gott jedenfalls, der ja den Intellekt zuteilt, wird es dir weder zum Vorteil anrechnen, wenn du viel bekommen hast, noch zum Nachteil, wenn er wir weniger gegeben hat. Gottes Messlatte ist eine ganz andere – und wir sollten uns fragen, worauf wir im Leben wirklich stolz sein sollten:
So spricht der HERR: „Der Weise soll nicht auf seine Weisheit stolz sein, der Mächtige nicht auf seine Macht und der Reiche nicht auf das, was er besitzt. Wer sich rühmen will, soll sich nur wegen dieser einzigen Sache rühmen: Dass er mich erkennt und begreift, dass ich der HERR bin, der Barmherzigkeit, Recht und Gerechtigkeit übt auf der Erde! Denn daran habe ich Wohlgefallen“, spricht der HERR.
Die Bibel, Jeremia 9,22-23
Gott zu kennen, das ist das einzige, worauf wir stolz sein sollen. Gott immer besser zu kennen ist dann aber keine Auszeichnung, sondern auch ein Weg der Selbsterkenntnis, der Demut und des Friedens. In seiner Barmherzigkeit vergibt er denen die Sünden, die Frieden mit ihm suchen. Bei ihm können wir lernen, was wirkliche Gerechtigkeit ist.
Was ist der Mensch also wert?
Viel, denn Gott gab seinen Sohn, um uns zu erlösen. Dein Wert wird dir von Gott beigelegt, nicht durch deinen IQ, akademische Grade, hohe Positionen oder dein Vermögen bestimmt.
„Der Mensch ist nicht nach dem zu beurteilen, was er weiß, sondern nach dem, was er liebt.“
Augustinus von Hippo (354-430), abendländischer Kirchenvater, Rhetoriklehrer, Bischof und Philosoph