Ich hab gewählt

„Ich hab gewählt, hab einmal mich entschieden, hab meinem Herrn mich ganz verschrieben. Er hat mein Herz – unmöglich, dass ich’s teile mit dieser Welt, durch die ich eile. Er ist mein Teil, so dass mir gar nichts fehlt: Ich hab gewählt!

Ich hab gewählt, gewählt für alle Zeiten, den Mann voll Schmerzen, vertraut mein Leiden, verhöhnt, verlacht, bedeckt mit blutigen Wunden. Sein bin ich, ewig Ihm verbunden. Das ist, was mich beglückt und frog beseelt! Ich hab gewählt!

Ich hab gewählt! Nein, nicht für tausend Welten möcht ich als groß auf Erden gelten! Wie schade wär’s, stünd‘ danach mein Verlangen, denn wo mein Herr am Kreuz gehangen, da bin ich nichts und werd auch nicht gezählt. Ich hab gewählt!

Ich hab gewählt! Zieh meinen Pfad in Frieden dem Lamme nach. Nichts kann mir bieten die arme Welt, die dem Gericht verfallen. Im Feuer brechen ihre Hallen. Bald wird die Braut dem Bräutigam vermählt. Ich hab gewählt!

Ich hab gewählt, ich werd es nie bereuen! Was für ein Jauchzen, für ein Freuen, wenn ich Ihn seh in Seiner ganzen Schöne! Ein neues Lied und Harfentöne! Vergessen ist, was hier mich oft gequält! Ich hab gewählt!“

Liedtext aus „Ich hab gewählt“ von Paul Benner (1930-1993)