Der Fels der Rettung

„Er hat mich heraufgeholt aus der Grube des Verderbens, aus Schlick und Schlamm; und er hat meine Füße auf Felsen gestellt, meine Schritte fest gemacht.“

Die Bibel, Psalm 40,3

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts sinkt an der Südwestküste Englands ein Ozeandampfer und reißt zahlreiche Menschen mit in den Tod. Ein sechszehnjähriger Küchenjunge, der von den Wellen an die zerklüftete Küste geworfen wird, überlebt, indem er sich die ganze Nacht über an einen Felsen klammert. Als er geborgen wird, fragt ihn jemand: „Hast du nicht am ganzen Körper gezittert, als du dich die ganze Nacht an diesem Felsen festgehalten hast?“ Der Junge antwortet: „Klar. Aber der Felsen war fest. Er hat kein einziges Mal gewackelt.“

Der Fels in dieser Geschichte erinnert mich an Jesus Christus: „Er ist mein Fels und meine Rettung, meine hohe Festung“ (Die Bibel, Psalm 62,7). Sogar in den Zeiten, in denen ich um meine Errettung bange, darf ich wissen: „Sein Werk ist vollbracht“ (Die Bibel, Johannes 19,30)! Ich bin erlöst „mit dem kostbaren Blut Christi als eines Lammes ohne Fehler und ohne Flecken“ (Die Bibel, 1, Petrus 1,18-19) und als ich durch ihn zu Gott gekommen bin, habe ich „vollkommene Rettung“ erfahren (Die Bibel, Hebräer 7,25).

Der Fels erinnert mich auch an das Wort Gottes. Wer es befolgt, der baut „sein Haus auf den Felsen“ (Die Bibel, Matthäus 7,24). Seine Zusagen sind unwiderruflich – auch die, die meine Erlösung betreffen. Jesus sagt: „Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tod in das Leben übergegangen“ (Die Bibel, Johannes 5,24). Die „Schafe“ des guten Hirten „gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus [seiner] Hand rauben“ (Die Bibel, Johannes 10,28). Ich darf und ich soll wissen, dass ich ewiges Leben habe, wenn ich „an den Namen des Sohnes Gottes“ glaube (Die Bibel, 1. Johannes 5,13), und dass es „keine Verdammnis [mehr gibt] für die, die in Christus Jesus sind“ (Die Bibel, Römer 8,1). Ja, „der Himmel und die Erde werden vergehen“, die Zusagen Gottes aber haben ewig Bestand (Die Bibel, Matthäus 24,35)!

Wenn die Wellen des Leids über mich hereinbrechen und die Stürme des Lebens mich erzittern lassen, darf ich doch eins wissen: Der Fels der Rettung „wackelt“ nicht!


Peter Güther, „Weitergedacht“, Rigatio 2020, S. 8-9