Was ist eigentlich das größte Wunder, von dem uns die Bibel berichtet?
Da wäre auf jeden Fall der erste Vers die Bibel: „Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde.“ (1. Mose 1,1). Gott erschuf das gesamte Weltall, alle Materie, Energie, Naturgesetze, die Zeit, die Mathematik, einfach alles. Wenn dieser Vers wahr ist, ist alles andere,w as die Bibel uns berichtet, zumindest möglich. Aber nur weil das Universum wirklich groß und komplex ist, ist das hier vermutlich nicht das größte Wunder.
Nach der Schöpfung berichtet uns die Bibel vom Sündenfall (1. Mose 3). Dass Gott in der Lage war, die ganze Schöpfung und den Menschen in einem Zustand der Reinheit und Sündlosigkeit zu erschaffen und dem Menschen trotzdem die Kapazität mitzugeben, sich von Gott abzuwenden, ist erstaunlich. Noch erstaunlicher ist, dass der heilige Gott den Sündenfall damit zwar ermöglicht, sich jedoch nicht mitschuldig gemacht hat. Das ist zwar weit weniger spektakulär als die Erschaffung des Universums aber trotzdem ist es das größere Wunder. Ein Geschöpf, das in Sünde fällt, ohne dass seinen Schöpfer eine Schuld trifft, das lässt sich nur durch eins erklären: Wir Menschen haben von Gott wirklich einen freien Willen bekommen. Das war notwendig, denn Gott wollte uns Menschen ermöglichen, ihn wirklich zu lieben und eine richtige, echte, tiefe, vertrauensvolle Beziehung zu ihm haben zu können. Dazu musste Gott uns Menschen die Fähigkeit geben, uns auch gegen ihn entscheiden zu können, denn wenn wir keine Wahl hätten, als Gott zu lieben, dann wäre es eben keine echte Liebe, dann wären wir Menschen nur biologische Roboter.
Nun wissen wir, wie die Geschichte weiterging: Der Mensch entschied sich gegen Gott und seitdem reizen wir Menschen unseren freien Willen maximal zum Schlechten aus, laden uns Schuld auf voreinander und vor Gott und haben mehr Leid, Grausamkeit und Mitleidlosigkeit in der Welt entfesselt, als wir ermessen können. „Es ist keiner gerecht, auch nicht einer.“ (Römer 3,10). Aber nur weil wir uns entschieden, Gott nicht zu lieben, hat Gott uns seine Liebe nicht entzogen. Wo wir uns von ihm abwandten, hat er sich über uns gefallenen Geschöpfen erbarmt und sich uns ganz neu zugewandt. Als der Sohn Gottes, Jesus Christus, Mensch wurde, um uns auf Augenhöhe begegnen zu können, da zwängt sich der unendliche Gott in unsere in jeder Hinsicht beschränkte Existenz. An einem Ort, zu einer Zeit, in einem Volk kam er, um uns eine Botschaft der Rettung zu bringen. So wie wir nur einmal leben, kam er, der Unsterbliche, um einmal für alle unsere Sünden am Kreuz zu sterben. Gott wurde Mensch, der Schöpfer wurde Diener und starb für seine Schöpfung. Nur weil Jesus ganz Gott war, konnte er für alle Sünden der Menschheit bezahlen. Nur weil er auch ganz Mensch war, konnte er sterben. Welch größeres Wunder könnte es geben?
Nur das eine: Jesus blieb nicht tot im Grab, sondern ist am dritten Tag wieder zum Leben auferstanden. Er hat nicht nur am Kreuz unsere Sünde besiegt, sondern in seiner Wiederauferstehung auch den Tod selbst. Hier liegt der Beweis der Gottheit Jesu. Hier liegt der Beweis, dass seine Rettungsbotschaft wirklich wahr ist. Hier ist das Fundament des christlichen Glaubens, das Jesus wirklich Sünden vergeben und wirklich neues, ewiges Leben schenken kann!
Am Ende bleibt die Frage, warum sich der himmlische Vater und sein Sohn Jesus das alles aufgebürdet haben. Dass ein Teil der dreieinigen Gottheit sterben musste, um Sünder zu retten, ist ein unfassbar hoher Preis! Warum das alles?
Zwei Gleichnisse, die Jesus gelehrt hat (beide in Lukas 15), enthalten die Antwort:
„Er sagte aber zu ihnen dieses Gleichnis und sprach: Welcher Mensch unter euch, der hundert Schafe hat und eines von ihnen verliert, lässt nicht die neunundneunzig in der Wildnis und geht dem verlorenen nach, bis er es findet? Und wenn er es gefunden hat, nimmt er es auf seine Schulter mit Freuden; und wenn er nach Hause kommt, ruft er die Freunde und Nachbarn zusammen und spricht zu ihnen: Freut euch mit mir; denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war! Ich sage euch, so wird auch Freude sein im Himmel über einen Sünder, der Buße tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, die keine Buße brauchen!“
Die Bibel, Lukas 15,3-7
„Und er sprach: Ein Mensch hatte zwei Söhne. Und der jüngere von ihnen sprach zum Vater: Gib mir den Teil des Vermögens, der mir zufällt, Vater! Und er teilte ihnen das Gut. Und nicht lange danach packte der jüngere Sohn alles zusammen und reiste in ein fernes Land, und dort verschleuderte er sein Vermögen mit ausschweifendem Leben. Nachdem er aber alles aufgebraucht hatte, kam eine gewaltige Hungersnot über jenes Land, und auch er fing an, Mangel zu leiden. Da ging er hin und hängte sich an einen Bürger jenes Landes; der schickte ihn auf seine Äcker, die Schweine zu hüten. Und er begehrte, seinen Bauch zu füllen mit den Schoten, welche die Schweine fraßen; und niemand gab sie ihm.
Er kam aber zu sich selbst und sprach: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Brot im Überfluss, ich aber verderbe vor Hunger! Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, und ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu heißen; mache mich zu einem deiner Tagelöhner! Und er machte sich auf und ging zu seinem Vater.
Als er aber noch fern war, sah ihn sein Vater und hatte Erbarmen; und er lief, fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, und ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu heißen! Aber der Vater sprach zu seinen Knechten: Bringt das beste Festgewand her und zieht es ihm an, und gebt ihm einen Ring an seine Hand und Schuhe an die Füße; und bringt das gemästete Kalb her und schlachtet es; und lasst uns essen und fröhlich sein! Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden; und er war verloren und ist wiedergefunden worden. Und ein Freudenfest begann.“
Die Bibel, Lukas 15,11-24
Kurz gesagt, der Grund warum Jesus am Kreuz gestorben ist, damit Sünder gerettet werden können, ist Liebe. Denn es hat ja nicht nur der Mensch einen freien Willen, sich für oder gegen Gott zu entscheiden, sondern Gott hat ja schon vor der Schöpfung seine eigene, freie Entscheidung getroffen, uns als freie Menschen zu erschaffen. Daher wird jeder Mensch, der aus freien Stücken zu Gott umkehren will, bei Jesus auch Vergebung, liebevolle Annahme und Wiederherstellung finden.
Auch du.