„Deine Zuflucht ist der Gott der Urzeit, und unter dir sind ewige Arme.“
Die Bibel, 5. Mose 33,27
Wegen einer schwerwiegenden Krebsdiagnose gehe ich ins Krankenhaus, um mich operieren zu lassen. In meinen Sinn hat sich das Bibelwort eingeprägt, das mir mehrere Freunde unabhängig voneinander auf Karten oder E-Mails zugesandt haben: „Unter dir sind ewige Arme.“ Dieses Wort erweist sich in den nächsten Stunden und Tagen als sicherer Anker.
Ich bin fremden Personen ausgeliefert, die alle für mein Wohl besorgt sind, zuerst dem Arzt mit seinem Team, dann vielen Pflegenden. Doch ein Gedanke bleibt mir: „Unter dir sind ewige Arme.“ Das sehe ich zwar nicht und spüre es auch physisch nicht. Aber es ist eine feste Zusage meines Gottes und Vaters, die über jeder ärztlichen Kunst und jeder engagierten Pflege steht.
Damit nach der Operation eine Thrombose verhindert wird, erhalte ich pneumatische Strümpfe, die sich im Minutentakt mit Luft füllen und wieder entleeren. Das bewirkt einen angenehmen Massageeffekt. Der Nachteil dieser Technik ist das ständige Surren des Kompressors, das mir mit der Zeit auf die Nerven geht. Dieser Ton begleitet mich mehr als 7 Tage, das sind 168 Stunden bzw. mehr als 10.000 Minuten! Doch da kommt mir wieder dieses eine Wort in den Sinn: „Unter dir sind ewige Arme.“ An dieser Zusage will ich mich festhalten. Durch das Aufpumpen meiner Strümpfe lasse ich mich jedes Mal daran erinnern. Es sind die Arme Gottes, die mich niemals fallen lassen und in denen ich für immer geborgen bin.
„In Gottes Händen leben wir geborgen,
M. Seibel
bei Ihm allein sind Kraft und Sicherheit.
Durch Ihn bekommen wir bei allen Sorgen
die rechte Hilfe und auch Trost im Leid.“