Ein Stern auf Abwegen

„Als nun Jesus geboren war in Bethlehem in Judäa, in den Tagen des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem, die sprachen: ‚Wo ist der neugeborene König der Juden? Denn wir haben seinen Stern im Morgenland gesehen und sind gekommen, um ihn anzubeten!‘

Als das der König Herodes hörte, erschrak er, und ganz Jerusalem mit ihm. Und er rief alle obersten Priester und Schriftgelehrten des Volkes zusammen und erfragte von ihnen, wo der Christus geboren werden sollte. Sie aber sagten ihm: ‚In Bethlehem in Judäa; denn so steht es geschrieben durch den Propheten‘.

Und als sie den König gehört hatten, zogen sie hin. Und siehe, der Stern, den sie im Morgenland gesehen hatten, ging vor ihnen her, bis er ankam und über dem Ort stillstand, wo das Kind war.“

Die Bibel, Matthäus 2,1-5.9

Das ist sicher eine der bekanntesten Geschichten aus der Bibel. Die drei Weisen aus dem Morgenland folgen einem besonderen Stern, der sie zu Jesus führt. Spannend ist, dass die Bibel uns aber tatsächlich noch von einem Zwischenstopp berichtet.

Der Stern führte die drei Weisen nämlich nicht auf dem direkten Weg zu Jesus sondern erstmal nach Jerusalem, dem Sitz des Königs über die Juden. Man sollte meinen, das wäre der richtige Ort, um den neugeborenen König der Juden zu finden. Die Königsstadt entsprach mit Sicherheit auch den Erwartungen der drei Weisen. Doch dann kommt es anders. Herodes war genaugenommen auch gar nicht ein richtiger König der Juden, sondern ein von den Römern eingesetzter Fremdherrscher. Damit war Jerusalem der falsche Ort. Warum also der Zwischenstopp?

Auch wenn der gesuchte König der Juden nicht in Jerusalem gefunden werden konnte, so stand dort doch noch der Tempel Gottes und dort waren die obersten der Schriftgelehrten zu finden. Gott führte die „Weisen“ also erstmal an den Ort, wo die Bibel aufgeschlagen und Gottes Wort zu der Sache gehört werden konnte. Dafür war Jerusalem der richtige Ort! Erst danach führte Gott die jetzt etwas weiseren Weisen durch den Stern zu seine Sohn.

Für uns heute heißt das, dass wir nicht einfach ziellos irgendwelchen Träumen, Zeichen oder Wundern nachlaufen sollen. Diese besonderen Ereignisse führen, wenn sie von Gott sind, immer in sein Wort, die Bibel. Und hier ist es, wo wir den Sinn und Zweck und die Richtung allen göttlichen Handelns erkennen können: Es führt dich zu Jesus!