Heilige Nacht, verwechselte Nacht?

Der Engel sprach zu ihnen: „Habt keine Angst!“, sagte er. „Ich bringe eine gute Botschaft für alle Menschen! Der Retter – ja, Christus, der Herr – ist heute Nacht in Bethlehem, der Stadt Davids, geboren worden! Und daran könnt ihr ihn erkennen: Ihr werdet ein Kind finden, das in Windeln gewickelt in einer Futterkrippe liegt!“

Die Bibel, Lukas 2,10-12

Als der Engel den Hirten die frohe Botschaft von der Geburt von Jesus Christus brachte, war es Nacht und die Hirten befanden sich mit ihren Schafen auf einer Weide in der Nähe von Bethlehem. Zugegeben, Israel ist klimatisch deutlich milder als Deutschland; trotzdem liegen die nächtlichen Temperaturen um Bethlehem im Dezember durchschnittlich auch nur knapp über Null und gelegentlicher Nachtfrost ist nicht ausgeschlossen. Dieses Detail deutet sehr stark darauf hin, dass Jesus tatsächlich im späten Frühjahr oder Sommer geboren wurde.

Ist der biblische Bericht also falsch? Nein, denn die Bibel kennt ein Fest „Weihnachten“ tatsächlich überhaupt nicht. Der 25. Dezember ist ein symbolisches Datum zum Gedenken an die Geburt von Jesus Christus, das von den Kirchenvätern erst im 3. Jahrhundert n.Chr. festgelegt wurde.

Ist das genaue Datum der Geburt von Jesus Christus also unwichtig? In gewisser Weise schon. Wichtig ist, DASS der Sohn Gottes als Mensch in diese Welt kam, um mit seinem Leben am Kreuz für die Sünden der Menschheit zu bezahlen. Sein Rettungsangebot gilt seitdem für alle Menschen an allen Orten und zu allen Zeiten. Daran zu gedenken, hat Jesus seinen Jüngern am Abend vor seiner Kreuzigung aufgetragen, indem er das Abendmahl einsetzte:

Dann nahm er ein Brot, und nachdem er Gott dafür gedankt hatte, brach er es in Stücke und reichte es den Jüngern mit den Worten: „Dies ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Tut das zur Erinnerung an mich.“ Nach dem Essen nahm er einen weiteren Becher mit Wein und sagte: „Dieser Wein ist das Zeichen des neuen Bundes – ein Bund, der mit dem Blut besiegelt wird, das ich für euch vergießen werde.“

Die Bibel, Lukas 22,19-20

„Vergesst mich nicht“, das war der Auftrag von Jesus an seine Jünger. Und so können wir in Deutschland auch am 24. Dezember Weihnachten feiern, im Gedenken an Jesus.