Ein gutes Ende

„In den Tiefe, die kein Trost erreicht,
lass doch deine Treue mich erreichen.

In den Nächten, da der Glaube weicht,
lass nicht deine Gnade von mir weichen.

Auf dem Weg, den keiner mit mir geht,
wenn zum Beten die Gedanken schwinden,

wenn die Finsternis mich kalt umweht,
wollest do in meiner Not mich finden.

Wenn die Seele wie ein irres Lichte flackert,
zwischen Werden und Vergehen,

wenn des Geistes Kraft in mir zu Nichts zerbricht,
wollest du an meinem Lager stehen.

Wenn ich deine Hand nicht fassen kann,
nimm die meine doch in deine Hände.

Nimm dich meiner Seele gnädig an.
Führe mich zu einem guten Ende.“

Justus Delbrück (1902-1945)