Es ist eine der scheinbaren Weisheiten unserer Gesellschaft, dass man „seinem Herz folgen“ soll, wenn es um die wichtigen Dinge im Leben geht, also etwa die Wahl des Wohnortes und des Berufs, des Partners und der Lebensführung allgemein. Dahinter steht die Frage, wie man ein glückliches Leben führen kann; und die Annahme ist ganz klar, dass sich ein glückliches Leben ergibt, wenn wir machen, was unser Herz will. Unser „Herz“, das meint hier natürlich nicht buchstäblich unsere Blutpumpe, sondern unsere Wünsche, Ziele, Pläne, Begierden usw.
Das kann man natürlich kritisch hinterfragen: Ist das wirklich so?
Die Bibel warnt uns zum Beispiel sehr deutlich, was unsere Herzenswünsche angeht:
„Achte auf meine Worte, neige dein Ohr zu meinen Reden!
Die Bibel, Sprüche 4,20-27
Lass sie nie von deinen Augen weichen, bewahre sie im Innersten deines Herzens!
Denn sie sind das Leben denen, die sie finden, und heilsam ihrem ganzen Leib.
Mehr als alles andere behüte dein Herz; denn von ihm geht das Leben aus.
Tue hinweg von dir die Falschheit des Mundes, und verdrehte Reden seien fern von dir!
Lass deine Augen geradeaus schauen und deine Blicke auf das gerichtet sein, was vor dir liegt!
Mache die Bahn für deinen Fuß gerade, und alle deine Wege seien bestimmt;
weiche weder zur Rechten ab noch zur Linken, halte deinen Fuß vom Bösen fern!“
Hier, im Buch der Sprüche, schreibt ein Vater an seinen Sohn, um ihn weise Lebensführung zu lehren. Er sagt ihm auch, dass vom Herzen das Leben ausgeht, rät ihm allerdings, nicht seinem Herzen zu folgen, sondern ganz im Gegenteil es zu behüten. Das bedeutet, dass unser Herz trügerisch ist und die Wünsche, Ziele, Pläne und Begierden, die es hervorbringt, auf keinen Fall ungeprüft und ungefiltert als Wegweiser des Lebens herangezogen werden sollten.
Er benennt dann auch einige Probleme, die sich daraus ergeben können. „Falschheit des Mundes“ und „verdrehte Reden“, das sind Lügen. Wie schnell sind wir versucht, es mit der Wahrheit nicht so ernst zu nehmen, wenn es darum geht, unsere Ziele zu erreichen oder die Meinung anderer Menschen über uns zu beeinflussen? Das unsere Augen nicht immer „geradeaus schauen“ und wir in der Gefahr stehen, uns von dem ablenken zu lassen, was „vor uns liegt“, ist das nächste Problem. Schauen wir nicht ständig auf andere Menschen, wie sie aussehen und sich kleiden, ihre Karriere, was sie haben, was sie tun, wo sie Urlaub machen? Wie schnell schleichen sich Gier und Neid und Zweifel in unseren Herzen? Und als Folge setzen wir uns selbst nicht selten unter Druck, irgendetwas in unserem Leben zu ändern, weil es ja irgendwie nicht so ist, wie es sein sollte? Fakt ist, dass wir begehren, was wir sehen. Womit wir uns beschäftigen beeinflusst also stark unsere Wünsche und Ziele von morgen (so funktioniert auch Werbung…). Verschieben sich unsere Ziele, ändern wir unsere Pläne und plötzlich eiern wir durchs Leben, die Jahre vergehen aber nie kommen wir wirklich irgendwo an. Wo ist der Punkt, wie hoch das Einkommen, wer der richtigen Partner, um endlich dauerhaft glücklich und zufrieden sein und innerlich zur Ruhe kommen zu können?
Wie können wir also die Unstetigkeit und zuweilen Falschheit unseres Herzens in den Griff bekommen? Woran können wir uns im Leben orientieren, wenn unser Herz nicht als Kompass taugt?
Der Vater, der in unserer Textstelle oben seinem Sohn schreibt, sagt es am Anfang:
„Achte auf meine Worte, neige dein Ohr zu meinen Reden!
Die Bibel, Sprüche 4,20-22
Lass sie nie von deinen Augen weichen, bewahre sie im Innersten deines Herzens!
Denn sie sind das Leben denen, die sie finden, und heilsam ihrem ganzen Leib.“
Da wir diese Worte in der Bibel finden, dürfen wir sie für uns heute als das geschriebene Wort Gottes annehmen und auch auf uns anwenden. Nimm Gottes Wort als Richtschnur für Dein Leben, beherzige seinen weisen Rat, denn Gottes Wort ist der Weg zu einem erfüllten, glücklichen Leben. Hier kannst du Frieden finden für Deine Seele.