Es war aber ein gewisser Mensch dort, der Achtunddreißig Jahre mit seiner Krankheit behaftet war. Als Jesus diesen daliegen sah […], spricht er zu ihm: „Willst du gesund werden?“ Der Kranke antwortete ihm: „Herr, ich habe keinen Menschen.“
Die Bibel, Johannes 5,5-7
Da liegt dieser behinderte Mann zwischen Dutzenden Kranken. Wie viele hat er in 38 Jahren schon kommen und gehen sehen, gebildete Leute, mitfühlende Leute, religiöse Leute. Doch niemand konnte ihm helfen. Hat er die Hoffnung längst aufgegeben? Dann fragt Jesus diesen Mann, der keine Perspektive hat: „Willst du gesund werden?“ Was für eine Frage! Weiß Jesus das denn nicht? Doch, natürlich. Aber Er will den Mann dazu bringen, seine ganze Verzweiflung vor Ihm auszusprechen. Und so sagt der Kranke: „Herr, ich habe keinen Menschen!“ Mit anderen Worten: „Niemand interessiert sich für mich. Ich bin allein.“
Wie schwer fällt es uns oft, unsere Not in Worte zu fassen! Ängste – Verbitterung – vielleicht auch Zorn? Oder das Gefühl, vom Leben überfordert zu sein? Doch wenn wir unser Herz vor dem allwissenden Gott ausschütten, wird uns klarer, was unseren Kummer ausmacht. Zugleich öffnen wir eine Tür zur Hoffnung. Denn wir gehen ja mit unserer Not zu Gott, der nicht nur allwissend, sondern auch allmächtig ist. Zugleich ist Er barmherzig, freundlich und immer bereit, uns zu vergeben und zu helfen.
Hast du eine schwere Last zu tragen? Dann sage sie Gott im Gebet. Er ist da. Er wartet darauf, dass du Ihm sagst, was dich bedrückt. Sprich zu Ihm mit schlichten Worten und vertraue darauf, dass Er dir zuhört. Er versteht dich und weiß genau, was dir zu schaffen macht. Schon das Bewusstsein, dass Er dich sieht, dich hört und mit dir fühlt, wird dich trösten. Womöglich ändert sich zunächst wenig an deiner Situation aber seine Antwort wird nicht ausbleiben.
Die gute Saat, CSV