Der Begriff „Bibel“ ist nicht geschützt. Es gibt z. B. die „Do it yourself Heimwerkerbibel“. Nach der Werbung wird darin alles erklärt, was man als Heimwerker wissen muss. Keinen geringeren Anspruch erhebt die „Grillbibel“: Ganz gleich, ob Fisch, Fleisch, Gemüse oder was auch immer; wer wissen will, wie man es am Grill richtig macht, kommt (wie die Autoren versprechen) an diesem Buch nicht vorbei. Oder die Auto-Bibel: Hierin finde man alles zum Thema Motorsport und Tuning. Man kann noch viele Beispiele nennen: die Wein-Bibel, die Koch-Bibel, die Strick-Bibel, die Biker-Bibel, die Foto-Bibel usw. All diesen Werken ist gemein, dass sie verlässliche Auskunft über alle wesentlichen Fragen in ihrem jeweiligen Spezialgebiet geben wollen.
Doch warum nutzt man hierzu den Zusatz „Bibel“? Würde nicht „Enzyklopädie“, „Das große Buch vom …“ oder „Almanach“ ebenso genügen? Offenkundig vermittelt das Wort „Bibel“ den Eindruck, dass das so bezeichnete Werk besondere Autorität beansprucht, ein Buch, das man unbedingt haben muss, um sich auf dem jeweiligen Gebiet wirklich auszukennen.
Damit drücken all diejenigen, die das Wort „Bibel“ als Zusatz zu ihren Ratgebern nutzen, eine interessante Erkenntnis zu der einen Bibel aus, die tatsächlich keinen Zusatz braucht. Die Bibel, die sich aus dem Alten und dem Neuen Testament zusammensetzt und in über 700 Sprachen vollständig übersetzt wurde und rund 5,7 Milliarden Menschen zur Verfügung steht, besitzt nämlich tatsächlich eine einzigartige Autorität. Sie mag nichts zum Thema Heimwerken, Grillen oder Stricken sagen. Doch sie enthält die wahren Antworten zu den grundlegenden Fragen des menschlichen Lebens. Und deswegen ist sie schlicht „Die Bibel“!
Bibelleser wissen mehr.
Markus Majonica, Leben ist mehr