„Wenn Sie einen großen Bogen um das Christentum machen, weil in der Bibel Dinge stehen, die Ihnen nicht passen, gehen Sie davon aus, dass Gott, wenn es ihn denn gibt, keine Ansichten haben kann, die Ihnen gegen den Strich gehen. Mal ehrlich – kann das sein?
Ich habe […] einen […] Rat für Menschen, die Probleme mit bestimmten biblischen Lehren haben: Wir sollten nicht aus dem Blick verlieren, welche Themen und Aussagen der Bibel die zentralen sind und welche zweitrangig. Die Bibel spricht über die Person und das Werk Christi, aber [beispielsweise] auch über die Rolle der Witwen in der Gemeinde. Das erste Thema ist eindeutig das zentralere, ohne das die anderen, weniger zentralen Aussagen der Bibel kein Fundament hätten. Wir sollten die Lehren der Bibel immer in der richtigen Reihenfolge angehen.
Nehmen wir als Beispiel ein Reizthema unserer Zeit. Wenn Sie sagen: ‚Ich kann das, was die Bibel über Geschlechterrollen sagt, nicht akzeptieren‘, […] dann möchte ich Sie etwas fragen: Wollen Sie damit sagen, dass deswegen, weil Ihnen die Aussagen der Bibel über die Geschlechter nicht passen, Jesus unmöglich von den Toten auferstanden sein kann? Ich bin sicher, dass Sie solch einen logischen Fehlschluss nicht wirklich vertreten wollen.
Wenn Jesus wirklich der Sohn Gottes ist, dann müssen wir seine Lehre ernst nehmen, einschließlich seines Glaubens an die Autorität der ganzen Bibel. Wenn er aber nicht der ist, als der er sich bezeichnet hat, dann kann uns der ganze Rest der Bibel egal sein.“
Timothy Keller, „Warum Gott?“, Brunnen Verlag, S. 142-143