Jesus aber sprach: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“
Die Bibel, Lukas 23,34
Am 14. November 1940 zerstörten deutsche Bombengeschwader die Stadt Coventry in England und mit ihr die mittelalterliche Kathedrale St. Michael. Bei den Aufräumungsarbeiten fanden sich in den Trümmern große eiserne Nägel, die seit dem 14. Jahrhundert die schweren Balken des Gewölbes im Kirchenschiff gehalten hatten. Aus drei solcher Nägel wurde ein Kreuz gebildet, das Nagelkreuz von Coventry, das sich heute im Neubau der Kathedrale befindet.
Später ließ der damalige Dompropst Richard Howard an die Altarwand der Ruine schreiben: „Father forgive“, d. h. „Vater, vergib“. So wurde aus den Überresten der Zerstörung ein Symbol geschaffen, das den Geist der Vergebung und des Neuanfangs ausdrückt: Versöhnung statt Hass.
Jeder Krieg schafft große Not. Und daraus entstehen Verzweiflung und oft auch Hass. Aber anstatt zum Kampf gegen Nazideutschland aufzurufen, schrieb der Dompropst: Vater, vergib!
Damit folgt er der Gesinnung Jesu Christi, der mit Nägeln an ein Kreuz geschlagen wurde. Jesus Christus bat nicht um Rache, sondern um Vergebung für seine Feinde: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“
Jeder Mensch braucht Vergebung, denn Gott sagt über uns Menschen: „Es ist kein Unterschied, denn alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes“ (Römer 3,22.23). Weil aber Jesus Christus durch seinen Tod am Kreuz auf Golgatha das Sühnopfer geworden ist, können auch heute noch Menschen Vergebung und Frieden finden, wenn sie ihre Schuld bekennen. Auf dieser Grundlage vergibt Gott alle unsere Vergehen, wenn wir ihn bitten.
vgl. die gute Saat