Sünde ist ein Wort, das heute im Alltag nur noch selten gebraucht wird. Daher möchten wir kurz erklären, was es eigentlich bedeutet.
Die Wortwurzel lässt sich ins Germanische und auch ins Altnordische zurückverfolgen. Der „Sund“ ist ein Meeresarm, der zwei Landmassen voneinander trennt und das Verb „sundr“ kann auch mit trennen, teilen oder zerbrochen übersetzt werden. Das Wort Sünde beschreibt also erstmal in etwa eine durch Zerbruch entstandene, große Trennung.
In der Bibel wird ganz am Anfang die Schöpfung und dann der sogenannte Sündenfall des Menschen beschrieben. Gott hatte Adam und Eva zuvor erschaffen und zwar explizit in seinem Bild, ihm ähnlich. Diese Gottesähnlichkeit wurde in der gesamten Schöpfung nur dem Menschen gegeben, womit der Mensch einen ganz besonderen Platz in Gottes Plan und einen ganz besonderen Zweck erhielt: Er wurde geschaffen, damit er Gott lieben und mit Gott in einer engen, vertrauensvollen Beziehung leben konnte. Liebe braucht jedoch zwangsläufig Entscheidungsfreiheit, denn wenn ich nicht frei bin, mich gegen eine Person zu entscheiden, dann ist meine Entscheidung für diese Person im Grunde bedeutungslos, denn ich hatte ja gar keine Wahl. Gott gab dem Menschen daher einen freien Willen, sich für oder gegen ihn zu entscheiden, damit der Mensch zu echter, tiefer, bewusster Liebe im Stand ist. Als der Mensch dann das erste mal vor die Wahl gestellt wurde, sich bewusst für oder gegen Gott zu entscheiden, Gott zu vertrauen oder ihm zu misstrauen, da entschied sich der Mensch dann leider gegen Gott und es kam zu einem großen Zerbruch, die eine furchtbare Trennung zur Folge hatte.
Wenn jemand eine Entscheidung trifft, die für ihn selbst sehr schlechte Konsequenzen hat, sagen wir manchmal: „Der sägt den Ast ab, auf dem er selbst sitzt“. Ein schmerzhafter Fall ist die Folge. Genau davor hatte Gott den Menschen vorher eindringlich gewarnt: „Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach: „Von jedem Baum des Gartens darfst du nach Belieben essen; aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon isst, musst du gewisslich sterben!“ (1. Mose 2, 16-17) Der Mensch war von Gott ins Paradies gebracht worden, ein riesiger Garten voller fruchttragender Bäume. Der Mensch hatte Überfluss und diese eine Regel, dass er von einem einzigen Baum nicht essen konnte, war so gesehen für sein Überleben eigentlich völlig unproblematisch. Aber damit er Gott wirklich lieben konnte, brauchte der Mensch etwas, worin er sich frei und bewusst für oder gegen Gott entscheiden konnte.
Seinen „Ast“, den der Mensch hier „absägte“, war seine Beziehung zu Gott. Vertrauensbruch und Verrat, das ist für uns Menschen schon immer die schmerzhaftesten Vergehen gegen uns gewesen, denn sie können nur von Menschen begangen werden, zu denen wir vorher eine vertrauensvolle Beziehung haben. Indem der Mensch seine Beziehung zu Gott zerstörte, verfehlte er das Ziel seiner Existenz. „Zielverfehlung“, das ist der Kern der biblischen Bedeutung des Wortes Sünde. Der Mensch hätte Gott vertrauen und lieben und mit ihm Gemeinschaft haben sollen, statt dessen entschied er sich dafür, Gott zu misstrauen, gegen ihn zu rebellieren und ohne Gott zu sein, gottlos. Der Mensch wurde schuldig vor Gott.
Da Gott aber die Quelle allen Lebens ist, kam durch den Sündenfall des Menschen und die damit verbundene Trennung von Gott der Tod in die Welt und der Mensch wurde sterblich. Da der Mensch außerdem für eine liebevolle Vertrauensbeziehung zu Gott geschaffen worden war, litt der Mensch nun einen tiefen Mangel, denn er hatte seinen Lebenssinn verloren und das ist eine große Qual für die Seele. Jesus vergleicht diesen Menschen unter anderem mit Hunger und Durst. Jeder, der schon mal eine Woche nichts gegessen oder über einen Tag lang nichts getrunken hat, der merkt schnell, wie schwer das wird und wie sehr wir Essen und Trinken zum Leben brauchen. Und unsere Seele braucht eben Gott zum Leben. Da wir als Sünder keine Gemeinschaft mit Gott haben können, suchen wir anderswo nach dem Glück im Leben und finden keinen bleibenden Frieden in dieser Welt und nach dem Tod in der Hölle erst recht nicht.
Wir sind sehr gut darin, uns selbst etwas vorzumachen, uns mit kurzweiligen Vergnügungen abzulenken und die Tatsache zu ignorieren, dass wird alle sterben müssen. Die Wahrheit ist, dass ein Leben ohne Gott ultimativ sinnlos und hoffnungslos ist.
Das ist Sünde und ihre furchtbaren Folgen.
Da Gott nun aber nie aufgehört hat, uns zu lieben, hat er uns durch seinen Sohn Jesus Christus eingeladen, uns wieder mit ihm zu versöhnen. Wenn wir uns bei Gott entschuldigen und ihn um Vergebung bitten, dann vergibt er uns unsere Schuld und hilft uns, zurückzukehren in eine ungestörte Beziehung zu ihm. Durch die Gnade Gottes kann der Mensch dann also trotz seiner Sünde seinen Lebenszweck erfüllen und herauskommen aus seinem sinn- und hoffnungslosen Dasein. Allein in der Gemeinschaft mit Gott liegt das tiefe Glück und der bleibende Frieden, den wir Menschen anderswo so vergeblich suchen.
Am Kreuz von Jesus Christus und in seiner Wiederauferstehung findest du die Erlösung von deiner Sünde, die Befreiung vom ewigen Todesurteil und Wiederherstellung zu einer ungestörten, tiefen Beziehung mit Gott und dadurch auch den tiefen Frieden eines in ewig sinnerfüllten Lebens.
Jesus hörte das und antwortete: „Die Gesunden brauchen keinen Arzt, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, um Sünder in die Gemeinschaft mit Gott zu rufen, und nicht solche, die sich sowieso für gut genug halten.“
Die Bibel, Markus 2,17
Hörst du seinen Ruf?
Willst du ihm folgen?