Der Glauben an Christus ist kein Diplom

Viele Menschen denken, dass der christliche Glauben so in etwa wie ein Diplom ist. Wenn man es erwerben will, unterzieht man sich am Anfang so eine Art Einführungsritual, etwa die Taufe oder Konfirmation / Kommunion. Das entspricht in unserem Vergleich dann der Einschreibung an der Uni. Danach muss über Jahre gelesen und gelernt werden, Prüfungen sind zu bestehen, Punkte zu sammeln. Am Ende wartet dann die große Abschlussprüfung. Natürlich garantiert niemand, dass du sie auch bestehst. Erfolg oder Misserfolg sind allein in deiner eigenen Verantwortung und hängen allein von deiner Leistung ab. Und genau so, denken leider viele Menschen, erwirbt man sich seinen Platz im Himmel – durch gute Werke, Punkte sammeln, Leistung.

Tatsächlich ist die Annahme aber völlig falsch, dass man sich seinen Platz im Himmel verdienen könnte. Die zehn Gebote allein beweisen jedem, der ehrlich ist vor Gott und sich selbst, dass kein Mensch Gottes Maßstab erfüllen kann. Wir sind Sünder und darum ist es uns schlicht und einfach unmöglich, heilig zu leben. Wenn du auf deine Leistungen vertraust, um in den Himmel zu kommen, wirst du am Ende eine Prüfung erleben, in der du nicht bestehen kannst.

„Denn niemand wird in Gottes Augen gerecht gesprochen, indem er versucht, das Gesetz zu halten. Im Gegenteil, je besser wir Gottes Gesetz kennen, desto deutlicher zeigt es uns unsere Sünden auf.“

Die Bibel, Römer 3,20

Der Christliche Glaube beginnt also mit einer Bankrotterklärung. Angesichts der in mir wohnenden Sünde bin ich unfähig, Gottes Gebote zu halten. Egal, wie sehr ich mich anstrenge, es wird nicht für den Himmel reichen. Deshalb ist der christliche Glaube nicht wie ein Diplom. Er ist sehr viel mehr wie eine Adoption.

Am Anfang des Johannesevangeliums lesen wir über Jesus:

Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben.

Die Bibel, Johannes 1,12

Wer an Jesus glaubt, der wird in Gottes Familie aufgenommen, quasi adoptiert. Die Geschichte der Bibel ist damit vor allem die Geschichte einer Familie, der Familie Gottes, der sich aus dieser gefallenen, von Sünde gequälten Welt, Menschen als seine Kinder errettet. Jesus Christus ist der Sohn Gottes und wer an ihn glaubt, der wird durch ihn in den Stand einer Gotteskindes erhoben und zwar als Anrecht, das verliehen wird, nicht verdient. Das ist der Schlüssel. Sünder kommen nicht durch eigenen Verdienst in den Himmel, sondern durch Gottes Gnade in Jesus Christus.

Doch nun hat Gott uns unabhängig vom Gesetz einen anderen Weg gezeigt, wie wir in seinen Augen gerecht werden können – einen Weg in Übereinstimmung mit dem Gesetz und den Propheten. Wir werden von Gott gerecht gesprochen, indem wir an Jesus Christus glauben. Dadurch können alle ohne Unterschied gerettet werden. Denn alle Menschen haben gesündigt und das Leben in der Herrlichkeit Gottes verloren. Doch Gott erklärt uns aus Gnade für gerecht. Es ist sein Geschenk an uns durch Jesus Christus, der uns von unserer Schuld befreit hat. Denn Gott sandte Jesus, damit er die Strafe für unsere Sünden auf sich nimmt und unsere Schuld gesühnt wird. Wir sind gerecht vor Gott, wenn wir glauben, dass Jesus sein Blut für uns vergossen und sein Leben für uns geopfert hat.

Die Bibel, Römer 3,21-25

Wenn du also an Jesus Christus glaubst, dann wirst du in den Stand eines Gotteskindes versetzt und bekommst damit auch das ewige Leben geschenkt. Als Kind Gottes ist es dein Anrecht, im Himmel zu sein, nicht weil du es dir verdient hättest, sondern weil Jesus es für dich am Kreuz erkauft hat. Dein ewiges Leben hängt also in keiner Weise an irgendetwas, dass du tun müsstest, sondern es wird von Gott selbst garantiert. Du musst nur ehrlich sein vor Gott und dir selbst, deine Sünden bekennen und um Vergebung bitten. Gnade ist immer ein Geschenk, das nicht verdient werden kann und nie verdient werden muss.

Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, so verführen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.

Die Bibel, 1. Johannes 1,9-10