Und als Jesus von da weiterging, sah er einen Menschen an der Zollstätte sitzen, der hieß Matthäus; und er sprach zu ihm: Folge mir nach! Und er stand auf und folgte ihm nach.
Die Bibel, Matthäus 9,9
Hier haben wir eines der vielen Details in der Bibel, die uns sehr deutlich zeigen, dass die Bibel ein Tatsachenbericht ist und keine Märchengeschichte; denn ganz ehrlich, niemand würde sich so etwas ausdenken!
Der Mann, den Jesus hier beruft, einer seiner engsten Vertrauten und später einer der wichtigsten Verkündiger des christlichen Glaubens zu sein – Matthäus, der spätere Apostel – war ein Zöllner von Beruf. In der damaligen Zeit hatte Rom Israel und die umliegenden Länder besetzt und benutzte Männer wie Matthäus, um für sie die Steuern ihrer Provinzen einzutreiben. Das Geschäftsmodell war so einfach wie brutal: Der Zöllner mietete eine Zollstation, also etwa an einer Brücke, wo er dann den Zoll einzunehmen hatte. Die Miete entrichtete er an die Besatzer. Das war ihr Zoll. Alles, was er darüber hinaus einnahm, durfte er behalten. Und natürlich haben die Römer nur zu gerne weggeschaut, wenn sich ihre Zolleintreiber die Taschen vollgemacht haben und wenn jemand sich zu deutlich über die viel zu hohen und willkürlichen Zölle beschwerte, konnte der Zolleintreiber natürlich auf die römische Staatsmacht zählen. Es ist nicht schwer, sich vorzustellen, wie (un)beliebt Zolleintreiber damals waren – Kollaborateure, Verräter, Betrüger, Diebe…
Wieso hätte Jesus so jemanden in seinen engsten Kreis aufnehmen sollen?
Aber Jesus ging es eben nicht darum, die Erwartungen der Öffentlichkeit und der politischen oder religiösen Führung zu erfüllen. Sie hatten mehrheitlich ein völlig falsches Bild von Gott und Jesus brauchte auch nicht ihr Wohlwollen oder ihre Zustimmung. Er war von Gott mit dem Auftrag in die Welt geschickt worden, den Menschen die Wahrheit über Gott, Sünde und Rettung durch Gnade zu zeigen. Er kam, um seinen Vater im Himmel zu ehren und um am Kreuz für die Sünden der Menschen zu sterben, nicht um Ehre für sich selbst zu gewinnen.
Jesus suchte damals wie heute Menschen, die verstehen, dass sie Sünder sind und Gottes Gnade brauchen. Zöllner waren dafür vermutlich eine gute Zielgruppe.
Was denkst du von dir selbst, bist du ein guter Mensch oder bist du auch ein Sünder?
Und kennst du die Botschaft, die Jesus uns Menschen gebracht hat?
Matthäus hat uns mit seinem Evangelium, dem ersten Buch im Neuen Testament, einen einmaligen Augenzeugenbericht mit einer einmaligen Perspektive auf Jesus, seine Botschaft und sein Leben geliefert.
Lies Bibel!