„Glückselig die Armen im Geist, denn ihrer ist das Reich der Himmel.“
Die Bibel, Matthäus 5,3
So beginnt Jesus seine berühmte Bergpredigt. MacDonald erklärt: „Die Armen im Geist sind diejenigen, die ihre eigene Hilflosigkeit anerkennen und sich auf Gottes Allmacht verlassen. Sie spüren ihre geistliche Bedürftigkeit und entdecken, dass der Herr ihren Mangel ausfüllt. Diesen Menschen gehört das Reich der Himmel, in dem Selbstzufriedenheit eine Untugend und Selbstüberhebung ein Laster ist.“1
Für die meisten erwachsenen Menschen ist es ein wichtiger Pfeiler ihrer Persönlichkeit, selbständig und unabhängig zu sein. Und „arm“ will auch niemand sein. Insofern ist es erstmal schwer, mit dieser Aussage von Jesus Christus etwas anzufangen. Wir müssen uns aber klar machen, dass „geistliche Armut“ bzw. „geistliche Bedürftigkeit“ nicht bedeutet, dumm oder unfähig zu sein. Im Gegenteil! Es gehört Weisheit und Mut dazu, sich einzugestehen, dass man bei einer bestimmten Sache Hilfe braucht weil man mit dieser Sache einfach nicht richtig umgehen kann und ständig damit Probleme hat.
Ein Alkoholiker ist dafür ein gutes Beispiel. Er kann hochgebildet und beruflich erfolgreich sein. Aber der Alkohol hat ihn im Griff und es geht zwangsläufig bergab. Gesundheit, Familie, Freunde, Beruf – manchmal geht buchstäblich es alles vor die Hunde… Der erste Schritt zum Ausstieg ist dann einfach nur die Erkenntnis, dass er seinen Konsum nicht mal ansatzweise unter Kontrolle hat, sondern dass umgekehrt der Alkohol ihn kontrolliert.
Wenn es um Sünde geht, geht es uns allen – jedem einzelnen Menschen! – wie dem Alkoholiker. Die Sünde hat uns im Griff. Wir haben keine Chance… Der Weg zu Gott beginnt einfach damit, das anzuerkennen. Allerdings brauchst du dann keinen langwierigen Entzug, um dein Sündenproblem zu lösen, sondern einfach Vergebung – und die gibt es am Kreuz von Jesus Christus.
Glücklich, wer ihn bittet!
1: MacDonald, Kommentar zum Neuen Testament, Matthäus 5,3