Als er aber die Volksmenge sah, stieg er auf den Berg; und als er sich setzte, traten seine Jünger zu ihm. Und er tat seinen Mund auf zu einer Rede, lehrte sie und sprach: …
Die Bibel, Matthäus 5,1-2
Als das Volk der Juden einst am Berg Sinai ankam, kam Gott aus dem Himmel herab auf den Berg, um seinem Volk zu begegnen. Als sündige Menschen konnten sie sich jedoch ihrem Gott nicht nähern, ohne zu sterben.
Sünde trennt uns Menschen von Gott wie eine Wand. Damals war es Mose, der durch seine vertraute Beziehung zu Gott und seinen Glauben Gnade bei Gott gefunden hatte, der sich ihm nähern konnte. Mose erhielt damals von Gott das Gesetz. Die zehn Gebote sind bekannt, jedoch enthält das ganze Gesetz Moses noch viel mehr Gebote. Am Ende hatte das Gesetz nur ein Ziel, wie Paulus viel später treffend in seinem Brief an die Römer schrieb: „Niemand wird in Gottes Augen gerecht gesprochen, indem er versucht, das Gesetz zu halten. Denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.“1 Mit anderen Worten: Wenn du versuchst, Gottes Gebote wirklich zu halten, dann wirst du unweigerlich feststellen, dass du gar nicht aufhören kannst, zu sündigen. Die Gebote Gottes sind aber nicht der Grund für unsere Sünde. Sie helfen uns nur, unseren verlorenen Zustand zu erkennen. Damit kann kein Mensch – bildlich gesprochen – zu Gott auf den Berg hinaufsteigen. Wir sind Sünder und deshalb einfach nicht gut genug. Wir schaffen es nicht, Gottes Maßstab zu erfüllen.
Gott gab uns das Gesetz – und damit die Möglichkeit zur Sündenerkenntnis – aber nicht, um uns in Verzweiflung zu stürzen. Er wollte uns einfach zeigen, dass wir einen anderen Weg gehen müssen, um zu ihm zu kommen. Dieser andere Weg zu Gott ist Jesus. In ihm wurde Gott Mensch und kam uns damit so weit entgegen, wie es nur geht. Deswegen ist Jesus auch nicht aus dem Himmel auf den Berg hinabgestiegen, um zu lehren, sondern er war mitten unter den Menschen und stieg aus ihrer Mitte hinauf auf den Berg, um zu lehren und ohne, dass es da irgendwelche Barrieren gegeben hätte.
Die gute Botschaft von Jesus Christus ist der Weg, auf dem Sünder zu Gott kommen können. Alles, was dem im Weg stand, hat Jesus beseitigt, als er am Kreuz starb und dann wieder auferstand.
1: Die Bibel, Römer 3,20