Alle Straßen führen nach Rom (3)

Heute wollen wir die zweite Etappe auf „Römerstraße“ gehen. Wenn du erst heute einsteigst, solltest du aber besser die vorherigen Stationen zuerst besuchen (Startpunkt, 1. Etappe).

Gestern haben wir uns Gottes Diagnose angesehen, dass „alle Menschen gesündigt und das Leben in der Herrlichkeit Gottes verloren haben“ (Römer 3,23). Heute wollen wir uns ansehen, was die Folge unserer Sünde sein wird, wenn nichts passiert:

„Der Lohn der Sünde ist der Tod.“
— Die Bibel, Römer 6,23

Indem Gott hier von „Lohn“ spricht, sagt er uns hier nicht nur, dass alle Menschen, weil sie alle gesündigt haben, den Tod erleiden werden, sondern er sagt uns auch, dass der Tod die „Bezahlung“ ist, die wir für unsere Sünden verdienen. Lohn hat schließlich immer etwas damit zu tun, dass der eine etwas tut und der andere ihn dafür gerecht bezahlt – entlohnt. So ist der gerechte Lohn für unsere Sünde eben der Tod.

Nun ist es so, dass Gott den Menschen so beschaffen hat, dass ein Teil von uns, nämlich unsere Seele, unsterblich ist. Hier in dieser Welt wird unser Körper irgendwann sterben, doch unsere Seele wird weiter bestehen. Doch die Bibel spricht auch von einem „zweiten Tod“, den es gibt, den ewigen Tod, ein ewiges Sterben, ein ewiges, endgültiges Verlorensein.

„Die Feiglinge aber und die Ungläubigen und mit Gräueln Befleckten und Mörder und Unzüchtigen und Zauberer und Götzendiener und alle Lügner – ihr Teil wird in dem See sein, der von Feuer und Schwefel brennt; das ist der zweite Tod.“
— Die Bibel, Offenbarung 21,8

Das ist der wahre Tod. Unser biologisches Ende in dieser Welt ist nur eine blasse Vorahnung von diesem ewigen Schicksal.

Alle Menschen werden vor Gott Rechenschaft ablegen müssen über ihr Leben, ihre Entscheidungen, ihre Motive, ihre Taten. Hitler, Stalin, Mao und alle Monster der Menschheitsgeschichte werden hier ihr gerechtes Urteil und ihre gerechte Strafe empfangen. Gott wird am Ende der Zeit eine vollkommene Gerechtigkeit herstellen und all die ungezählten Menschen, die zu ihren Lebzeiten keine Gerechtigkeit gesehen haben, werden zufriedengestellt sein. Aber auch sie und auch du, wir alle, werden auch Rechenschaft vor Gott ablegen müssen. Alle Menschen werden ein gerechtes Urteil empfangen, nicht nur die, die wir für schlimm halten. An diesem Tag werden alle Menschen erkennen, dass Gott wahrhaftig gerecht ist und wie schlimm Sünde wirklich ist, denn die Strafe für Sünde ist der ewige Tod in der Hölle.

Aber halt! „Gott ist doch Liebe!“, möchtest du jetzt vielleicht einwenden. „Wieso drückt er nicht ein Auge zu?“

Ja, Gott liebt uns Menschen sehr. Und morgen werden wir sehen, dass er in der Tat sehr weit gegangen ist, um eine wunderbare Lösung für unser Sündenproblem anzubieten. Aber die hat nichts damit zu tun, dass er Sünde ignoriert oder Schuld ungestraft lässt. Das wäre schließlich nicht gerecht. Gott ist nicht einfach nur Liebe. Der Unendliche kann nicht auf eine Dimension beschränkt werden. Gott ist Liebe aber ist auch Wahrheit und Gerechtigkeit und noch so viel mehr.

Sünde ist im Kern auch nicht, dass du etwas tust, was Gott missfällt. Im Kern ist Sünde deine Entscheidung gegen Gott und dein eigenmächtiges Urteil, dass du es besser weißt. Sünde heißt, sich gegen die Gemeinschaft und Führung Gottes zu entscheiden und dir selbst deinen eigenen Weg zu wählen.

Menschen kommen in die Hölle, weil Gott uns viel zu sehr liebt, als dass er Sünde ungestraft lassen könnte. Würdest du in einem Himmel die Ewigkeit mit Hitler verbringen wollen, der dir da ohne Strafe einfach so gleich gestellt ist? OK, ein Extrembeispiel. Aber was wäre mit dein einfachen Mörder? Was mit dem Vergewaltiger? Was mit der Nachbarin, die ein falsches Gerücht (eine Lüge) verbreitet und damit ihren Nachbarn den Job gekostet und seine Familie ruiniert hat? Was mit dem, der sein Glück in Sex, Drogen, Geld, Schönheit, Karriere, Macht über andere oder öffentliches Ansehen sucht, statt bei Gott? Diese Dinge sind es, die unsere Welt zerstören. Wir sind es, die das Elend dieser Welt verursachen. Wir sind alle schuldig vor Gott; und darum wartet auch auf jeden von uns – völlig zurecht – die Hölle.

Und Gott? Er ist auch allwissend und allmächtig. Er könnte bei jedem von uns immer dann unseren „freien Willen“ übersteuern, wenn wir etwas tun wollten, was Sünde ist. Aber damit würde er uns zu Robotern machen, zu Wesen, denen es nicht freigestellt ist, selbst moralische Entscheidungen zu treffen. Er liebt uns viel zu sehr, als dass er uns das antun würde. Wenn du dich endgültig gegen Gott entscheidest, dann wird es deine Entscheidung akzeptieren – und dich verlassen. Das ist die furchterregende Verantwortung der freien Entscheidung, die wir haben. Und darum gibt es auch die Hölle. Das ist einfach der Ort, von dem Gott auch den letzten Rest seiner Gegenwart entfernt hat. Und weil Gott das Gute ist, gibt es in der Hölle nichts Gutes mehr. Keine Liebe, keine Freundschaft, keine Hoffnung, kein Trost, keine Linderung, kein Erbarmen und kein Ende. Und jeder Mensch, der am Ende in der Hölle ewig sterben wird, wird ohne jeden Zweifel wissen, dass sein Schicksal völlig gerecht ist – und dass er nur das bekommt, was er sich selbst erwählt hat.

Warum nun gibt uns Gott in der Bibel einen so grauenhaften Ausblick?

Weil er uns liebt und nicht will, dass irgendein Mensch verloren geht.

„So wahr ich lebe, spricht GOTT, der Herr: Ich habe kein Gefallen am Tod des Gottlosen, sondern daran, dass der Gottlose umkehre von seinem Weg und lebe! Kehrt um, kehrt um von euren bösen Wegen! Warum wollt ihr sterben?“
— Die Bibel, Hesekiel 33,11