Pilatus war der große Politiker in Judäa, der Stadthalter und damit Stellvertreter des römischen Kaisers selbst. Aber in der folgenden Situation werden ihm die wahren Verhältnisse vor Augen gestellt.
Die Juden antworteten ihm: „Wir haben ein Gesetz, und nach unserem Gesetz muss er sterben, weil er sich selbst zu Gottes Sohn gemacht hat!“ Als Pilatus dieses Wort hörte, fürchtete er sich noch mehr, und er ging wieder in das Prätorium hinein und sprach zu Jesus: „Woher bist du?“ Aber Jesus gab ihm keine Antwort. Da spricht Pilatus zu ihm: „Redest du nicht mit mir? Weißt du nicht, dass ich Vollmacht habe, dich zu kreuzigen, und Vollmacht habe, dich freizulassen?“ Jesus antwortete: „Du hättest gar keine Vollmacht über mich, wenn sie dir nicht von oben her gegeben wäre; darum hat der, welcher mich dir ausliefert, größere Schuld!“
Die Bibel, Johannes 19,7-11
Gottes Sohn?! Pilatus war vorher schon von der Integrität Jesu überzeugt, aber jetzt fürchtete er sich noch mehr. „Woher bist du?“ Auf diese Frage gibt Jesus gar keine Antwort…
Was die Vollmacht betrifft, muss er dann Pilatus sagen, dass dieser eben keine Vollmacht hätte, wenn sie ihm nicht von oben gegeben worden wäre! Die Elite, die ihn auslieferte hatte, hatte auch größere Schuld, aber auch Pilatus war dabei, Schuld auf sich zu laden.
Wieso konnte Jesus im Angesicht seines Richters so reden?
Wir sehen hier den Mächtigen ohnmächtig und den Allmächtigen demütig und doch souverän!