„Die Geburt Jesu Christi aber geschah auf diese Weise: Als nämlich seine Mutter Maria mit Joseph verlobt war, noch ehe sie zusammengekommen waren, erwies es sich, dass sie vom Heiligen Geist schwanger geworden war. Aber Joseph, ihr Mann, der gerecht war und sie doch nicht der öffentlichen Schande preisgeben wollte, gedachte sie heimlich zu entlassen.“
Die Bibel, Lukas 1,18-19
Als Maria schwanger wurde, dachte Joseph darüber nach, seine Verlobung mit ihr aufzulösen, weil er genau wusste, dass er nicht mit ihr geschlafen hatte. Maria musste also fremdgegangen sein. Erst, als auch Joseph Besuch von einem Engel bekam, der die Sache aufklärte, heiratete er Maria.
Die Art uns Weise, wie Joseph mit der Situation umging, bevor ihn der Engel aufklärte, lässt tief blicken, was seinen Charakter angeht. Joseph muss tief verletzt gewesen sein und dennoch dachte er für sich darüber nach, wie er die Verlobung auflösen könnte, ohne es öffentlich zu machen, denn Ehebruch steht unter dem Gesetz Israels unter Todesstrafe, sowohl für Männer als auch Frauen – und ganz offensichtlich wünschte er Maria trotz allem nichts Schlechtes.
Solche Dinge zu erwäge, obwohl einem das Herz blutet und den anderen höher zu achten als sich selbst, sind außergewöhnlich edle Charakterzüge. Joseph hat mit Sicherheit auch darüber nachgedacht, dass er ja auch kein Heiliger war, sondern eben auch ein Sünder, wie alle Menschen.
In Josephs Großherzigkeit sehen wir einen Schatten der Barmherzigkeit Gottes, der als einziger heilig und sündlos ist und der tatsächlich alles Recht und allen Grund hätte, uns Menschen allesamt zu verwerfen. Doch stattdessen begegnet uns Gott mit unfassbarer Geduld, Liebe und der Bereitschaft, unsere Sünden zu vergeben.
Darum kam Jesus in diese Welt, um am Kreuz stellvertretend für uns zu sterben.
„Doch er wurde um unserer Übertretungen willen durchbohrt, wegen unserer Missetaten zerschlagen; die Strafe lag auf ihm, damit wir Frieden hätten.“
Die Bibel, Jesaja 53,5
Darum feiern wir Weihnachten.
