Gestern haben wir uns angeschaut, wie Gott dem Adoptivvater von Jesus, Joseph, durch einen Engen anwies, Maria zu heiraten, die zu diesem Zeitpunkt bereits mit Jesus schwanger war.
Heute nun wollen wir über ein kleines Detail nachdenken, das enorme Tragweite hat:
„Während er aber dies im Sinn hatte, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum, der sprach: Joseph, Sohn Davids, scheue dich nicht, Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen; denn was in ihr gezeugt ist, das ist vom Heiligen Geist. Sie wird aber einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk erretten von ihren Sünden.“
Die Bibel, Matthäus 1,20-21
Der Engel nannte Joseph „Sohn Davids“. Nicht „einen“ Sohn Davids, sondern „den“ Sohn Davids. Was war gemeint? David hatte ca. 1.000 Jahre vor Christus gelebt, das ist aus unserer heutigen Sicht also vor ca. 3.000 Jahren. David war der größte König Israels und Gott nannte ihn einen Mann nach seinem Herzen. David hatte eine außergewöhnliche Beziehung zu Gott und am Ende seines Lebens bekam David von Gott ein außergewöhnliches Versprechen: Sein Königtum würde auf ewig bestehen. Ein rechtmäßiger König Israels muss also immer ein Nachfahre Davids sein und zwar in direkter Linie der Thronerben. Und Joseph, der Adoptivvater von Jesus, war eben genau das.
Indem Joseph Jesus als seinen Erstgeborenen Sohn adoptierte, erbte Jesus juristisch den Anspruch auf das Königtum Israels von Joseph, auch wenn er nicht sein biologischer Nachkomme war. So wurde Jesus rechtskräftig auch „Sohn Davids“. Über Maria war Jesus aber tatsächlich auch ein biologischer Nachkomme Davids. So hielt Gott sein Wort, nur das Königtum wechselte durch die Adoption in eine andere Linie der Nachfahren Davids.
Jetzt kann man natürlich fragen: „Was soll das? Warum musste das so kompliziert sein?“
Diese Frage zu stellen, ist richtig und wichtig. Es gibt tatsächlich zwei Gründe.
Zunächst ein mal war einer der Vorfahren Josephs ein so grässlicher König, dass Gott ihn verfluchte. Keiner seiner Nachkommen sollte je wieder auf dem Thron Israels sitzen und herrschen. Und seitdem war es auch so gewesen. Joseph war nicht umsonst ein armer Zimmermann. Das Wunder der Jungfrauengeburt machte es nun aber möglich, dass Jesus zwar der juristisch der Erbe Josephs wurde, jedoch nicht sein biologischer Nachkomme war. Damit erbte er die Königswürde, jedoch ohne den Fluch und trotzdem blieb die Verwandtschaft zu David erhalten, nämlich über Maria.
Mit diesem Kunstgriff machte Gott den Weg frei, um sein außerordentliches Versprechen gegenüber David in Jesus völlig zu erfüllen. Er hatte David nämlich nicht nur ein ewiges Fortbestehen seines Königtums versprochen:
„Wenn deine Tage erfüllt sind und du bei deinen Vätern liegst, so will ich deinen Samen nach dir erwecken, der aus deinem Leib kommen wird, und ich werde sein Königtum befestigen. Der wird meinem Namen ein Haus bauen, und ich werde den Thron seines Königreichs auf ewig befestigen. Ich will sein Vater sein, und er soll mein Sohn sein.“
Die Bibel, 2. Samuel 7,12-14
Gott hatte David zusätzlich versprochen, dass einer seiner Nachfahren, nicht nur „Sohn Davids“ sein würde, sondern gleichzeitig auch „Sohn Gottes“! Das ist es, was Gott durch die Jungfrauengeburt von Jesus tat.
Jesus ist daher Sohn Davids, rechtmäßiger König Israels und Sohn Gottes. Sohn Gottes bedeutet, dass er Gott dem Vater gleichgestellt ist. Jesus ist Gott in Menschengestalt! Und weil er Gott ist und ewig lebt, ist er auch auf ewig der rechtmäßige König Israels. Mit ihm endet die Königslinie Davids und besteht doch gleichzeitig in Ewigkeit fort – und es kann niemals einen anderen geben, der sich rechtmäßig König von Israel nennen könnte oder auch nur „Sohn Davids“.
Also: Lies Bibel und lerne diesen erstaunlichen Menschen kennen, diesen Jesus, der unser erstaunlicher Gott ist, unser Retter und Erlöser von unserer Schuld!
