In den letzten paar Tagen sind wir auf der sogenannten „Römerstraße“ in der Bibel unterwegs gewesen und haben einige ihrer Etappen hinter uns gebracht. Wenn du erst heute einsteigst, möchten wir dir empfehlen, zunächst zum Startpunkt zu gehen und dann von dort aus dem Verlauf der „Römerstraße“ zu folgen (1. Etappe, 2. Etappe, 3. Etappe), bevor du hier weiterlist. So ist die Gedankenfolge besser nachvollziehbar.
Und nachdem wir uns gestern über das wunderbare Gnadengeschenk der unverdienten Vergebung unserer Sündenschuld gestaunt haben, das uns Gott durch das Kreuz seines Sohnes Jesus Christus anbietet, wollen wir uns heute der Frage stellen, wieso Gott das überhaupt tun sollte:
„Gott aber beweist seine Liebe zu uns dadurch, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.“
— Die Bibel, Römer 5,8
Die Bibel gibt uns einer verblüffend einfache und gleichzeitig unendlich tiefe Antwort auf die obige Frage. Der gerechte Gott, der die in Sünde gefallene Menschheit völlig zu Recht hätte verwerfen können, hat sich stattdessen aus freien Stücken entschieden, ein unfassbar großes Opfer zu bringen, um uns eine Alternative anbieten zu können. Diese Alternative vereint zwei Gegensätze miteinander, die aus unserer menschlichen Perspektive eigentlich unvereinbar erscheinen: Gerechtigkeit auf der einen Seite und Gnade auf der anderen. Gerechtigkeit fordert, dass eine Schuld vollständig bezahlt wird. Gnade hingegen schenkt einen völligen und völlig unverdienten Erlass.
Gott vollbrachte dieses Wunder am Kreuz seines Sohnes. Dort nahm Gottes Sohn Jesus Christus freiwillig die gesamte Schuld der gesamten Menschheit auf sich un Gott der Vater vollzog die gerechte Strafe dafür an ihm, statt an uns. So wurde unsere Schuld bezahlt, ohne dass wir Schuldigen dadurch vernichtet worden wären. Und so ist nun Jesus frei, einem jeden Menschen eine völlige und völlig unverdiente Vergebung seiner Sünden zuzusprechen. Es bleibt für den Menschen, der Vergebung will, auch nichts mehr übrig, was er dafür tun müsste, außer ehrlich darum zu bitten, denn Jesus hat am Kreuz bereits alles getan, was nötig war.
Gott der Vater und Gott der Sohn sind gemeinsam diesen Weg gegangen, allein aus ihrem eigenen freien Willen und aus ihrem freien Entschluss. Niemand hat Anspruch auf die göttliche Gnade, denn sonst würde sie aufhören, Gnade zu sein. Den Preis, den Vater und Sohn dafür bezahlt haben, entzieht sich jedem menschlichen Begreifen. Er war unermesslich hoch.
Und all diese Gedanken lassen uns nun ein wenig mehr davon erahnen, wie heilig und herrlich und gewaltig Gott wirklich ist, denn es war seine Liebe zu uns Menschen, die ihn bewogen hat, diesen Weg zu gehen. So hat er uns die Möglichkeit erkauft, straffrei von unserem falschen Weg umzukehren, wenn wir es wollen.
„So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat.“
— Die Bibel, Johannes 3,16
