Warum starb Jesus?

Gestern haben wir mit dem folgenden Vers geendet. Heute wollen wir damit beginnen:

„Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele.“
— Die Bibel, Markus 10,45

Dieser Vers sagt uns in klaren Worten, was die Aufgabe von Jesus war, mit der er von seinem Vater in diese Welt geschickt wurde: Er sollte der gesamten Menschheit dienen, indem er sein Leben für sie hingab. Das Wort „Lösegeld“ verbinden wir heutzutage alle wahrscheinlich mehr Erpressungsfällen durch Verbrechen. Damals im römischen Reich war es jedoch ein feststehender Rechtsbegriff und meint tatsächlich etwas ganz anderes. Ein von einem Gericht verurteilter Straftäter bekam – abhängig von seinem Verbrechen – manchmal die Möglichkeit, zu wählen, ob er die Strafe abbüßen wollte oder ob er stattdessen einen Geldbetrag bezahlen wollte. Das ist eine Praxis, die für geringere Vergehen auch heute in Deutschland und vielen anderen Ländern noch gebräuchlich ist. Und damals wie heute kann dieses „Lösegeld“ auch von einem anderen bezahlt werden, wodurch die Schuld rechtskräftig beglichen ist.

Was uns die Bibel hier zeigt, ist also eine Art rechtliche Transaktion, die vor dem himmlischen Gerichtshof Gottes Gültigkeit hat. „Denn alle Menschen haben gesündigt und das Leben in der Herrlichkeit Gottes verloren.“ (Römer 3,23) und damit haben alle Menschen eine Schuld vor Gott dem Vater. Wenn Gott nichts weiter unternommen hätte, würde das für alle Menschen den ewigen Tod in der Hölle bedeuten, für den wir uns mit unseren Sünden jeden Tag immer wieder neu entscheiden und immer mehr Schuld aufhäufen. Jesus hat nun mit seinem Tod am Kreuz die gesamte Sündenschuld der gesamten Menschheit bei Gott bezahlt und er, Gott der Sohn, ist nun derjenige, vor dem wir Menschen Rechenschaft ablegen müssen. Deswegen hat der Vater ihn auch zum Richter eingesetzt, der später über uns alle richten wird.

Jesus spricht:
„Denn der Vater richtet niemand, sondern alles Gericht hat er dem Sohn übergeben, damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, der ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen.“
— Die Bibel, Johannes 5,22-24

Jesus ist aber nicht nur der Richter, vor dem am Ende alle Menschen Rechenschaft ablegen müssen. Als er kam, um am Kreuz zu sterben, kam er auch als unser Retter, der uns mit seinem Leben etwas unendlich wertvolles erkauft hat: Durch sein Kreuz haben wir nun die Wahl, wie wir vor Jesus erscheinen wollen. Du kannst heute schon vor ihn treten und ihn im Gebet um die Vergebung deiner Sünden bitten – oder du kannst warten, bis du nach deinem Tod vor sein gerechtes Gericht gestellt wirst. Gnade oder Gerechtigkeit, das ist die Wahl, die Jesus dir erkauft hat.

„Doch nun hat Gott uns unabhängig vom Gesetz einen anderen Weg gezeigt, wie wir in seinen Augen gerecht werden können – einen Weg in Übereinstimmung mit dem Gesetz und den Propheten. Wir werden von Gott gerecht gesprochen, indem wir an Jesus Christus glauben. Dadurch können alle ohne Unterschied gerettet werden. Denn alle Menschen haben gesündigt und das Leben in der Herrlichkeit Gottes verloren. Doch Gott erklärt uns aus Gnade für gerecht. Es ist sein Geschenk an uns durch Jesus Christus, der uns von unserer Schuld befreit hat. Denn Gott sandte Jesus, damit er die Strafe für unsere Sünden auf sich nimmt und unsere Schuld gesühnt wird. Wir sind gerecht vor Gott, wenn wir glauben, dass Jesus sein Blut für uns vergossen und sein Leben für uns geopfert hat.“
— Die Bibel, Römer 3,21-25

Was willst du für dein Leben – unverdiente Gnade oder den verdienten Lohn?

Es war Jesus freie Entscheidung, sein Leben für deines zu geben. Die Entscheidung, ob du sein Angebot annehmen willst, ist allein deine – denn niemals würde Gott einen Menschen gegen seinen Willen zwingen, die Ewigkeit bei ihm im Himmel zu verbringen, wenn der Mensch das nicht auch wollen würde – das wäre nämlich ungerecht.