„Wer glaubt, er würde ein Christ, wenn er in die Kirche geht, der irrt.
Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht.“
— Albert Schweitzer
Wie wird man dann also Christ?
Die Bibel bietet uns zu dieser Frage in der Apostelgeschichte einen erstaunlichen Einblick. Nachdem in Jerusalem die erste Verfolgung der Jünger von Jesus Christus ausgebrochen war und sie schließlich fast alle geflohen waren, bildete sich in einem Ort namens Antiochia eine neue Versammlung der Gläubigen. Es war die zweite ihrer Art. Über diese neue Gemeinde wird berichtet:
„Es kam aber die Kunde von ihnen zu den Ohren der Gemeinde in Jerusalem, und sie sandten Barnabas, dass er hingehe nach Antiochia. Und als er ankam und die Gnade Gottes sah, freute er sich und ermahnte alle, mit festem Herzen bei dem Herrn zu bleiben; denn er war ein guter Mann und voll Heiligen Geistes und Glaubens; und es wurde dem Herrn eine beträchtliche Menge hinzugetan. Und Barnabas zog aus nach Tarsus, um Saulus aufzusuchen, und als er ihn gefunden hatte, brachte er ihn nach Antiochia. Es begab sich aber, dass sie ein ganzes Jahr zusammen in der Gemeinde blieben und eine beträchtliche Menge lehrten; und in Antiochia wurden die Jünger zuerst Christen genannt.“
— Die Bibel, Apostelgeschichte 12,22-26
In Antiochia kam es also dazu, dass die Nachfolger von Jesus Christus zuerst Christen genannt wurden. Diese neue Gemeinde lag übrigens nicht im Land Israel sondern etwas nördlich. Dementsprechend waren die meisten Gläubigen dort auch keine Juden. Sie alle hatten sich aber dem christlichen Glauben zugewandt durch das Zeugnis von Juden, die ihrerseits in Jerusalem zum Glauben an Jesus Christus gekommen waren – denn damals war das Christentum ja gerade erst entstanden.
Der hier erwähnte Saulus wurde später der Apostel Paulus. Er war Jude und ein Schriftgelehrter und daher mit dem Tanach, der „hebräischen Bibel“, die mit dem Alten Testament der christlichen Bibel identisch ist, ausgesprochen gut vertraut. Was er und Barnabas die nichtjüdischen Gläubigen in Antiochia lehrten, war also die gute Botschaft von Jesus Christus, dem von den Juden aufgrund der Verheißungen Gottes schon lange erwarteten Messias und Sohn Gottes, der durch seinen stellvertretenden Opfertod am Kreuz und seine Wiederauferstehung eine Vergebung der Sünden für alle Menschen möglich gemacht hatte, für Juden und alle anderen Völker.
Wer diese Kernstücke der christlichen Lehre für wahr hält und sie als die eine historische Realität annimmt – und in Folge dessen Jesus um die Vergebung seiner Sünden bittet – der ist Christ. Christ wird man also nicht durch die Zugehörigkeit zu seinem Volk, einer Gruppe, einer Organisation, auch nicht als Ergebnis der Taufe, Konfirmation oder Kommunion oder sonst irgendetwas, was wir Menschen tun könnten. Auch Geldspenden oder gute Werke machen dich nicht zum Christen. Es geht allein um deine Überzeugung, dass Jesus Christus der gekreuzigte und wiederauferstandene Sohn Gottes ist und dass du nach dieser Überzeugung handelst und ihn um Gnade bittest.
Jesus spricht:
„Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt; und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben. Glaubst du das?“
— Die Bibel, Johannes 11,25-26
Also, bist du Christ?
