Abraham, der Stammvater des jüdischen Volkes, lebte vor sehr langer Zeit – vor etwa 4.000 Jahren. Er ist der erste Mensch, von dem uns die Bibel berichtet, der nach dem Sündenfall von Gott für gerecht erklärt wurde – also im juristischen Sinne unschuldig, ohne Sündenschuld. Als der Apostel Paulus in seinem Brief an die Römer die Grundlagen des christlichen Glaubens systematisch erklärte, kam er dabei auch auf Abraham zu sprechen:
„Abraham war seiner Herkunft nach der Stammvater unseres jüdischen Volkes. Durch was wurde er nun gerettet? Nahm Gott ihn etwa aufgrund seiner guten Taten an? Wäre es so, dann hätte er Grund, stolz zu sein. Doch aus der Sicht Gottes hatte Abraham dazu keinen Anlass. Denn was steht in der Schrift? ‚Abraham vertraute auf Gott; und Gott erklärte ihn wegen dieses Glaubens für gerecht.‘ Wenn Menschen arbeiten, erhalten sie ihren Lohn nicht als Geschenk. Ein Arbeiter hat sich verdient, was er bekommt. Gerecht gesprochen aber wird ein Mensch aufgrund seines Glaubens, nicht aufgrund seiner Taten.“
— Die Bibel, Römer 4,1-5
Paulus stellt hier mit großer Klarheit fest, dass ein Mensch nicht durch eigene Taten vor Gott gerecht werden kann. Entweder der Mensch ist sowieso schon völlig sündlos und damit gerecht vor Gott – oder er ist ein Sünder, dann können gute Werke seine Schuld aber unmöglich aufwiegen. Auch Abraham war ein Sünder, die Bibel berichtet uns auch so manche von seinen Verfehlungen. Deswegen ist die Tatsache, dass Gott ihn angenommen und für gerecht erklärt hat, so entscheidend – denn damit wurde Abraham zum Präzedenzfall. Ganz egal, für wie gut sich jemand hält oder wie vorbildlich er im Vergleich zu anderen leben mag – echte Heilige, sündlos und untadelig vor Gott, das sind wir Menschen doch alle nicht. Aber gerade deshalb können wir uns alle auf den Fall Abraham berufen!
Wie wurde Abraham nun also vor Gott gerecht? Als Gott ihm Verheißungen gab, entschied sich Abraham, darauf zu vertrauen, dass Gott sein Wort halten würde. Dieses Vertrauen auf Gottes Treue ist es, was die Bibel als Glauben bezeichnet – nicht Wunschdenken, nicht eine diffuse Vermutung, sondern ein entschiedenes Vertrauen auf die Integrität von Gottes Charakter. Somit ist Gott selbst das Mittel zur Errettung von unserer Sündenschuld, nicht unsere Werke.
„Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch – Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme.“
— Die Bibel, Epheser 2,8-9Eins ist klar: Wenn sich Menschen ihren Platz im Himmel verdienen können, dann ist Christus umsonst am Kreuz gestorben.
Worauf willst du also dein Vertrauen setzen – auf Gottes Gnade oder deine guten Taten?
