Unser Vater

Deshalb sollt ihr auf diese Weise beten:
Unser Vater, der du bist im Himmel!
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden.
Gib uns heute unser tägliches Brot.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldnern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern errette uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit!
Amen.

Die Bibel, Matthäus 6,9-13

Dieses Gebet lehrte Jesus seine Jünger. Vielleicht kennst du es ja oder hast es sogar auch schon mal gebetet. Aber hast du dir schon mal Zeit genommen, es in Ruhe durchzudenken?

„Unser Vater“, wer könnte das sagen? Als Geschöpfe könnten wir alle „unser Schöpfer“ beten aber „Vater“, das ist sehr persönlich und erfordert eine familiäre Beziehung. Nur ein Kind Gottes kann diese Worte beten. Welche Gnade, dass Jesus durch seine Wiederauferstehung die Grundlage geschaffen hat, dass jeder Mensch, der will, Kind Gottes werden kann: „Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben.“ 1

„im Himmel“ ist Gott, dann muss es auch eine Hölle geben. Im Zwielicht dieser Welt halten wir Menschen uns eine kurze Zeit lang zwischen Licht und Finsternis, bis wir sterben. Kinder Gottes werden dann heimgehen zu ihrem Vater im Himmel und Jesus Christus und werden in Ewigkeit den Frieden genießen, den Jesus so teuer für sie erkauft hat. Die übrigen werden die Ewigkeit ohne Gott verbringen, denn Gott wird niemanden zwingen, die Ewigkeit bei ihm zu sein, der das nicht auch möchte. Da Gott die Quelle alles Guten ist, ist die Hölle einfach, was ohne Gott bleibt; ein Ort ohne Schönheit, ohne Freude, ohne Freundschaft, ohne Liebe, ohne Erbarmen, ohne Trost, ohne Hoffnung, ohne Erlöser. Wo willst du deine Ewigkeit verbringen?

„Geheiligt werden dein Name“. Welcher Name Gottes? Er hat sich selbst so viele Namen gegeben, damit wir ihn etwas besser verstehen können, denn jeder Name Gottes spiegelt einen Teil seiner großartigen Person wieder. „Elohim“, „Friedefürst“, „Vater der Ewigkeit“, „der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs“, „Ich bin, der ich bin“, „Der HERR, der HERR, der starke Gott, der barmherzig und gnädig ist, langsam zum Zorn und von großer Gnade und Treue“ und noch viele, viele Namen mehr. Es lohnt sich sehr, die Bibel zu lesen und darauf zu achten, wie sich Gott nennt. Alleine in seinen Namen verkündet er schon das ganze Evangelium, denn ist der „Immanuel“, der „Gott mit uns“.

„Dein Reich komme.“ Wo kommt es denn? Hat Gott in deinem Leben einen Bereich, in dem er herrscht? In deinen Gedanken, Plänen, in deiner Zeit und in dem, was du tust?

„Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden.“ Was ist eigentlich der Wille Gottes? Kennst du ihn? In der Bibel hat sich der Vater, seinen Sohn uns seinen Willen offenbart. Dort kannst du heute schon deinem Gott und Retter auf Augenhöhe begegnen und erfahren, was sie eigentlich wollen – mit der Erde und dem Universum, mit der Menschheit und mit dir ganz persönlich.

Das „tägliche Brot“ bedeutet alles, was du zum Leben brauchst. Gott hat uns Menschen einen großen Überfluss gegeben. Wir Menschen sind in unserem Egoismus leider nur nicht in der Lage und willens, ihn auch sinnvoll zu verteilen. Aber generell will Gott, dass wir leben und kümmert sich um uns. Wir sehen dabei häufig zuerst auf unsere körperlichen Bedürfnisse. Gott hingegen sorgt sich zuerst um unsere Seele, denn das ist der Teil von uns, der so oder so ewig existieren wird. Die Frage ist nicht ob, sondern nur wo. Daher hat Gott uns auch die Bibel gegeben, denn „der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes hervorgeht!“ 2

„Unsere Schuld“ vor Gott ist der Grund, warum wir von Gott getrennt sind und auf dem Weg in die Hölle. Wir sind Sünder und Gott hat uns seine Gebote gegeben, damit wir an unserem beständigen Versagen, sie zu halten, auch erkennen können, dass wir Sünder sind. Dann kommen wir nämlich dahin, dass wir aufhören, so zu tun, als könnten wir uns unseren Platz im Himmel verdienen und werden anfangen, uns dem Kreuz von Jesus Christus zuzuwenden und nach der Gnade fragen, die Gott uns durch seinen Sohn angeboten hat. Bitte Jesus und dir wird vergeben werden! Und du solltest dann natürlich auch barmherzig sein gegenüber deinen Mitmenschen, denn auch sie hat Gott lieb.

Momente der Versuchung sind die, wo unsere Sünde anspringt und anfängt, uns von Gott weg in den Ungehorsam zu ziehen. Sünde äußert sich in vielerlei Formen, wie zum Beispiel Gier, Neid, Unversöhnlichkeit, Hass und Lügen; doch am Ende ist Sünde doch immer gleich – eine Beleidigung Gottes und eine zersetzende Kraft der Zerstörung in unserem Leben. Wer Gottes Gebote kennt, der erkennt vor allem in Momenten der Versuchung, wie schwach er ist und wie sehr er die Gnade Gottes braucht – und wie groß die Gnade, wie wunderbar die Güte unseres Gottes ist! Lies Bibel und schau dir sowohl die Gebote als auch die Gnade Gottes an, denn hier ist der Frieden Gottes zu finden, der jeden Verstand übersteigt! 3 Gott ist es, der uns als einziger Erretten kann, vor dem Bösen, das in uns wohnt.

„Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit!“ Kennst du sein Reich und seine Kraft? Kannst du dazu „Amen“ sagen zu Gottes Wort?

„Amen“, das ist auch einer der Namen des Herrn Jesus. Er ist das Amen, die Bestätigung Gottes. Jesus selbst ist das Wort Gottes, er ist der Anfang und das Ende und die Bestätigung Gottes, dass auch du gerettet werden wirst, wenn du Jesus vertraust. Dann kannst auch du beten: „Mein Vater…“.

„Das sagt der Amen, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Ursprung der Schöpfung Gottes.“

Die Bibel, Offenbarung 3,14

1: Die Bibel, Johannes 1,12
2: Die Bibel, Johannes 4,4
3: vgl. die Bibel, Philipper 4,7