„Was du nicht willst, dass man dir tut, das füg‘ auch keinem anderen zu.“
Volksweisheit, die sogenannte „Goldene Regel“
Klingt einleuchtend, oder? Aber tatsächlich ist diese Volksweisheit, die wir da im Alltag hin und wieder zitieren, nur die Umkehrung einer Anweisung, die Jesus uns in der Bergpredigt gegeben hat. Die sogenannte „Goldene Regel“ lässt sich ganz leicht erfüllen, indem wir unseren Mitmenschen einfach nichts böses tun. In unserer von Anteilslosigkeit und Kälte geprägten Zeit, wo wir andere oft völlig ignorieren, ist das aber nicht nur keine Leistung, sondern häufig einfach die kalte Normalität. Was dabei herauskommt ist oftmals nicht gerade besonders gut. Wenig verwunderlich, wenn wir ein Wort Gottes in sein Gegenteil verkehren…
Hier der korrekte Wortlaut von Jesus:
„Alles nun, was ihr von den Menschen erwartet, das erweist auch ihr ihnen ebenso; denn darin besteht die Erfüllung des Gesetzes und der Propheten.“
Die Bibel, Matthäus 7,12
Was für ein Unterschied! Jesus ruft uns hier auf, Aktiv zu sein! Ich soll nicht einfach nur dem anderen nichts Böses tun, sondern ganz im Gegenteil soll ich meine Mitmenschen aktiv so behandeln, wie ich von ihnen behandelt werden möchte! Wohlgemerkt: So sollen wir allen Menschen um uns herum begegnen; unabhängig davon, ob sie mich dann auch so behandeln wie ich es mir wünsche oder nicht.
Wenn wir alle plötzlich so leben würden, dann würde sich unsere Gesellschaft radikal verändern. Armut und Einsamkeit wären von heute auf morgen verschwunden. Rassismus und Gewalttaten jeder Art würden einfach aufhören. Korruption und Kriminalität wären kein Thema mehr. Eigentlich schön! Aber wenn wir uns ehrlich ansehen, wie die Realität aussieht – um uns herum und in unserem Inneren – dann bekommen wir eine Ahnung davon, wie es wirklich um die Menschheit steht. Es geht natürlich nicht darum, dass wir nicht verstehen, dass es eigentlich richtig wäre, so zu leben. Die meisten Menschen haben ja ein recht gut funktionierendes Gewissen. Aber was wir tun – und nicht tun – ist dann eben doch etwas anderes. Wir tun viel zu oft das, von dem wir eigentlich wissen, dass es falsch ist…
Der Zusatz, den Jesus am Ende macht, deutet die Tragweite dieses eigentlich einfachen Gebots an. Wenn du dieses eine Gebot bis zu Ende denken und dann konsequent in deinem Leben umsetzen würdest, dann würdest du das ganze Gesetz Gottes erfüllen! Wer das schafft, dem sagt die Bibel zu, dass er sich seinen Platz im Himmel verdient hat.
Die Bibel lässt aber auch keinen Zweifel daran, dass wir Menschen das nicht können. Wir bilden uns ein, wir wären gute Menschen – dabei sind wir es offensichtlich nicht. Und wenn du das bezweifelst, dann versuch doch mal bewusst, dieses eine Gebot unseres Gottes zu halten, konsequent, jeden Tag, einen Monat lang. Nutze deine Kraft, deine Zeit, deine Fähigkeiten, deinen Besitz und dein Geld, um anderen Menschen all das zu tun, was du dir wünschst, dass andere Menschen dir tun sollten, wenn du in ihrer Lage wärst.
Am Ende, ist Gottes Wort sehr klar:
„So steht es in Gottes Gesetz, und wir wissen: Das Gesetz gilt gerade für die, denen es gegeben wurde. Deshalb kann sich keiner herausreden. Alle Menschen auf der Welt sind vor Gott schuldig. Denn niemand wird in Gottes Augen gerecht gesprochen, indem er versucht, das Gesetz zu halten. Im Gegenteil, je besser wir Gottes Gesetz kennen, desto deutlicher erkennen wir, dass wir Sünder sind.“
Die Bibel, Römer 3,20
Gott sei Dank, dass er uns seinen Sohn Jesus Christus geschickt hat, denn wo uns das Gesetz Gottes unsere Verlorenheit und Sünde aufzeigt, zeigt uns Gottes Sohn Gottes Rettung:
„Doch nun hat Gott uns unabhängig vom Gesetz einen anderen Weg gezeigt, wie wir in seinen Augen gerecht werden können – einen Weg in Übereinstimmung mit dem Gesetz und den Propheten. Wir werden von Gott gerecht gesprochen, indem wir an Jesus Christus glauben. Dadurch können alle ohne Unterschied gerettet werden. Denn alle Menschen haben gesündigt und das Leben in der Herrlichkeit Gottes verloren. Doch Gott erklärt uns aus Gnade für gerecht. Es ist sein Geschenk an uns durch Jesus Christus, der uns von unserer Schuld befreit hat. Denn Gott sandte Jesus, damit er die Strafe für unsere Sünden auf sich nimmt und unsere Schuld gesühnt wird. Wir sind gerecht vor Gott, wenn wir glauben, dass Jesus sein Blut für uns vergossen und sein Leben für uns geopfert hat.“
Die Bibel, Römer 3,21-25