Quer durch die Bibel begegnet Gott Menschen, indem er ihnen Fragen stellt. Aber wenn Gott Fragen stellt, tut er das nicht, weil er Informationen über uns bräuchte, sondern weil wir Informationen über uns selber brauchen und Gott uns so zum Nachdenken bringen möchte.
In den nächsten Tagen wollen wir uns einige dieser Fragen anschauen.
„Adam, wo bist du?“ 1
Adam und Eva hatten soeben von der verbotenen Frucht gegessen und versteckten sich nun aus Scham vor ihrem Schöpfer. Sünde trennt von Gott…
„Kain, wo ist dein Bruder?“ 2
Kain hatte soeben seinen Bruder Abel getötet. Gott begegnet er mit zynischem Trotz. Gott schweigt aber nicht über Sünde, sondern konfrontiert den Sünder und möchte ihn zur Umkehr zu bewegen. Aber sind wir bereit, unsere Sünden einzugestehen?
„Hagar, Magd Sarais, woher kommst du, und wohin gehst du?“ 3
Abraham und seine Frau Sara (die ursprünglich Abram und Sarai hießen) wollten nicht mehr warten, bis Gott seine Verheißungen selbst erfüllen würde. Sie beschlossen, nachzuhelfen – und sündigten dabei nicht nur gegen Gott, sondern auch gegeneinander und gegen Sarais Magd Hagar, die daraufhin fortlief. Gott schickte Hagar aber zurück zu Sarai und gebot ihr, demütig zu sein.
Sünde trennt Menschen nicht nur von Gott, sondern treibt oft genug auch tiefe Keile zwischen die Menschen. Oft sind Demut und die Bereitschaft, zu vergeben, das einzige Heilmittel. Aber wer ist heute noch dazu bereit? Ist es nicht einfacher, Beziehungen abzubrechen und im Zorn auseinanderzugehen, anstatt alles für eine mögliche Versöhnung zu tun, die der andere vielleicht gar nicht annehmen will?
„Obwohl er Gott war, bestand er nicht auf seinen göttlichen Rechten. Er verzichtete auf alles; er nahm die niedrige Stellung eines Dieners an und wurde als Mensch geboren und als solcher erkannt. Er erniedrigte sich selbst und war gehorsam bis zum Tod, indem er wie ein Verbrecher am Kreuz starb.“
Die Bibel, Philipper 2,6-8
1: Die Bibel, 1. Mose 3,9
2: Die Bibel, 1. Mose 4,9
3: Die Bibel, 1. Mose 16,8